Ein etwas chaotischer Tag

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Ich muss sagen ich war schon immer ein wenig chaotisch. Mein Freund dagegen ist sehr organisiert. Er schreibt sich oft eine Liste was er zu tun hat und arbeitete sie dann ab.
Ich mache das, was mir gerade einfällt, aber bekomme das was ich mir vorgenommen habe auch hin.
Mein Freund meinte ich solle es mal mit einer Liste probieren. Die erleichtert alles sehr.
 Das war keine gute Idee, gar nicht gut. Grins


Ich erzähls euch.
Ich fing an.
Ich schrieb mir diese Liste :

8 Uhr anziehen
9 Uhr Frühstück
10 Uhr Therapie im Krankenhaus
12 Uhr Mittagessen Kaffee und eine Kleinigkeit
13 Uhr Wohnung saugen
14 Uhr Waschmaschine einschalten
14. 10 baden
15.20 Wäsche aufhängen
16 Uhr Arzt wegen Termin anrufen
16.15 meine Freundin anrufen
16.30 kochen
17 Uhr essen mit meinem Freund.
Für gesunde Menschen ist das eine Kleinigkeit, aber für mich ist das jeden Tag eine neue Herausforderung.Ich brauche zwar um ein Vielfaches so lang wie andere, aber egal. Das  meistere ich,  denn ich will so selbstständig wie möglich bleiben.

Als ich meinem Freund stolz meinen Plan präsentierte , lachte er herzlich und meinte, es hätte genügt  wenn ich mir wie er nur die wichtigen  Punkte aufgeschrieben hätte . Aber doch nicht auch noch mit Uhrzeit.
Ich schmunzelte wenn schon- dann genau.
Am nächsten Tag ging ich es los .
Das Frühstück eine Kleinigkeit - dachte ich.
Ich richtete mir den Kaffee her und stellte mein Butterbrot auf den Tisch. Jetzt begann das Unheil. Ich streifte meine volle  Kaffeetasse mit meiner Hand. Die kippte und ergoss sich über den Tisch. Auf mein Butterbrot und oh Schreck über meine frisch gewaschene Jeans und mein neues Shirt. Ich saß da wie ein begossener Pudel. Ich sah auf die Uhr 9.20 da konnte ich meinen Kaffee vergessen. Ich zog mich so schnell als möglich um, wischte noch den Tisch ab und entsorgte das aufgeweichte Butterbrot.
Jetzt läutete die Rettung schon an meiner Tür. Das war aber sehr knapp . Dann ging`’s weiter ins Krankenhaus zur Therapie. Ich war sehr schlecht drauf. Denn ich hasse nichts so als die Hasterei in der Früh und das auch noch ohne Kaffee!!!.Ich ging grummelig ins Therapiezimmer. Das waren weder die Therapeuten noch Patienten gewohnt von mir.
Ich absolvierte schweigend meine Therapie, wollte mir danach beim Automaten einen Kaffee runterdrücken. Da sah ich, dass ich meine Geldbörse daheim vergessen hatte. Das war jetzt fast der Weltuntergang für mich. Das war wirklich hart, sehr hart.
Ich saß da und wartete auf die Rettung und wartete und wartete.
Nach einer Stunde bat ich einen Therapeuten sich zu erkundigen, wo die Rettung bleibt. Es stellte sich heraus, sie hatten mich vergessen, na echt Klasse.
Ich kam um 13 Uhr heim.
Richtete mir einen Kaffee her und genoss den so richtig.
Jetzt viel mir wieder die Liste ein so ein Shit es war nun 13.30 und ich hatte noch nichts von meiner Hausarbeit erledigt. Jetzt wurde ich hektisch, ich verzichtete auf die Kleinigkeit zum Essen und ging es an.
Was stand am Programm aha Wohnung saugen, ich humpelte  ins Arbeitszimmer um mir den Sauger zu holen. Da viel mir ein es ist jetzt wichtiger die Waschmaschine einzuschalten. Also ließ ich den Sauger stehen und schleppte mich ins Bad. Oh du Schreck ich habe die Bartagamen vergessen die hatten Hunger , also weiter ins Wohnzimmer, auf den Weg dorthin klingelte es an der Tür. Ich musste in den Vorraum. Als ich ankam war keiner mehr da.
Ich musste noch dringend den Arzt anrufen, also wieder zurück in die Küche ich kam in die Warteschleife nach 10 min gab ich auf und wollte es später nochmals probieren.
So ich musste auch noch baden. Dann ab ins Bad. Ich wollte mir gerade das Wasser einlassen da begann mein Magen schrecklich laut zu knurren.
 Aha ich hatte ja heute noch nichts gegessen und es war jetzt 15.30. Nun wieder zurück in die Küche.

Also richtete ich mir ein Butterbrot mit Marmelade her und eine Tasse Kaffee der gehört dazu. Das tat gut, ein bisserl ausrasten. Meine Füße taten sooo weh.
Waaas schon 16. 30 das ging sich aber gut aus. Denn ich konnte ja nun planmäßig zu kochen beginnen.
Dachte ich.
Was ist denn jetzt los ???
Wir hatten  keine Nudeln daheim und eine Pasta asciutta ohne Nudeln ? Das geht nicht. Aber für was hat man denn Nachbarn. Ich rief die Erste an, die war nicht erreichbar. Die Zweite war 200 km entfernt auf Besuch. Zum Glück war die Dritte da.
Sie meint erfreut sie hätte Nudeln daheim. Sie würde gleich bei mir vorbeikommen, sie muss mir etwas erzählen. Sie bekam natürlich auch Kaffee und wir plauschten ein wenig. War ich müde !!!! Wie nach einem Marathonlauf.
Da läutete es an der Tür, ich dachte wer kommt den jetzt wieder.
Es war mein Freund mit viel Hunger.
Ich musste feststellen, dass ich zu Kochen vergessen hatte.
Mein Freund war nicht begeistert, aber er sah wie fertig ich aussah und meinte mitfühlend: war der Plan dir zu viel -  du Arme. Da dachte ich kurz nach und musste herzlich lachen. Ich meinte KM hätte ich heute sehr viele zurückgelegt, aber alle unnötig, da ich von den Dingen auf der Liste kein Einziges erledigt hätte.
Mein Freund bat mich, ich soll bitte meine chaotische Haushaltsführung beibehalten. Ich ahnte warum er das sagte. Denn er liebt mein Essen .... lach.