Persönlicher Erfahrungsbericht meiner Hüft OP



    Ich will damit Menschen Mut machen denen so ein Eingriff bevorsteht.
    Wenn ich es geschafft habe, dann schafft ihr es leicht.

    Arzt Suche

    Nachdem feststand, dass ich eine neue Hüfte brauche, brach eine Welt für mich zusammen.. Wie sollte ich das bloß  schaffen ?

    Ich saß seit mehreren Monaten im Rollstuhl und konnte die letzten zwei Jahre kam noch gehen darum waren meine Muskeln fast nicht mehr vorhanden, Mein  Tagesablauf : unter höllischen Schmerzen In der Früh aufstehen  ins Bad waschen aufs WC tagsüber in der Küche sitzen, nur wenig trinken damit ich nicht oft aufs Wc  musste Abends schlafen gehen. „
    Das war kein Leben  mehr !!!!!
    Das diese höllischen Schmerzen nicht nur von der Abnützung kamen erfuhr ich später.


     Ich musste sofort etwas unternehmen , denn meine Hüfte war schon so abgenützt dass Knochen auf Knochen rieben .
     Mein Hüftknopf war nicht mehr rund.
    Darum krachte meine Hüfte bei jedem Schritt und sprang hin und her.
    Ich begann im Internet zu recherchieren . Das beste Krankenhaus für Problemfälle wie mich, ist Speising in Wien.
    Jetzt hatte ich etwas Interessantes entdeckt. Es gibt eine Hüftopration  die nennt sich  AMIS Methode, als ich las wurde ich zunehmend aufgeregt. Diese Methode war wie für mich geschaffen.. Es werden dabei weder Nerven noch Muskeln durchtrennt , alles wird  zur Seite geschoben und dadurch kommt man danach sehr schnell wieder auf die Beine . Es  stand für mich fest das ist meine einzige Rettung vor dem Rollstuhl, auf den ich in letzter Zeit schon angewiesen war
    .Als ich weiter las wurde ich immer mutloser. Da die Methode nicht einfach ist, gibt es nicht viele Ärzte die sie gut beherrschen. . Zu einem Arzt der mich operiert will ich Vertrauen haben und er soll mir symphatisch sein.

    Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Ärzten  wie ihr schon wisst, darum war das sehr schwierig……
    Da kam mir der Zufall zur Hilfe
    .Ich gab Ärzte Amis Methode ein und es erschien Ein Bild eines Arztes dass mich gleich faszinierte.
    Er hatte eine so gute Ausstrahlung auf mich. Nicht wie ich mir einen so  hochqualifizierten    Arzt vorstellte alt arrogant eben ein Gott in Weiß . Ganz das Gegenteil war der Fall. Er war jung wirkte überhaupt nicht arrogant. Seine Augen sehr mitfühlend ein Lächeln auf den Lippen. Einfach ein sehr symphatischer Mann..   Ich begann begeistert auf seiner Hompage zu lesen .Die Qualifikationen begeisterten mich er hatte in Amerika und Australien Erfahrungen gesammelt. Eines  seiner  Fachgebiete Hüftop nach der Amis Methode.
    Dann kam das beste, er ist Oberarzt im Krankenhaus  Speising. Ich konnte mein Glück nicht fassen Meine Entscheidung stand fest. Genau Der ist es.
    Ich besorgte mir einen Termin in seiner Praxis. Als ich ihn persönlich kennenlernte , bestätigte sich das Bild , dass ich mir von ihm gemacht hatte. Er hat eine so nette beruhigende Art ich vertraute ihm vom ersten  Augenblick an. Er meinte es würde nicht leicht werden da ich durch meine jahrzehntelange falsche Körperhaltung -bedingt durch meinen Schlaganfall - schon schief bin und er das natürlich ausgleichen muss. Er erklärte mir, dass er das Implatat ein wenig verdrehen muss und dann einzementiert , damit ich sofort draufsteigen kann. Er lächelte mich an .“ Ich werde mein bestes geben wir bekommen das schon hin. Wir machten einen OP Termin aus. Ich  sehnte mir die OP herbei.

    Hüft OP

    Jetzt war es endlich soweit. Der Vortag meiner OP war da. Die Formalitäten wurden erledigt, Blut abgenommen usw. Der Tag verging schnell. In dieser Nacht schlief ich hervorragend. Mein Freund und meine Angehörigen brachten vor Sorge kein Auge zu.
     Jetzt war es so endlich so weit. Ich freute mich schon so…. Es werden sich jetzt einige denken ist die blöd , wie kann man sich auf eine OP freuen ???
    Es verstand keiner dass ich keine Angst hatte. Ich verrate es euch .
    .Ich dachte. Entweder ich sterbe bei der OP oder ich schaffe es. Aber die Schmerzen sind weg.
     Das kann nur jemand wirklich nachvollziehen der jahrelang so höllische Schmerzen hatte….. jetzt weiß ich auch woher die kamen mein Hüftknochen war beim absterben…. Ich bin sicher nicht wehleidig und hatte schon sehr viele Schmerzen wie beleidigte Nerven usw. aber diese will ich nie wieder haben müssen, wenn die stärksten Schmerzmittel nicht mehr helfen…. Ich gebe es zu, wenn ich nicht die OP in Aussicht gehabt hätte ich glaub ich hätte mich umgebracht….  Ich hätte nie geglaubt dass ich mal so weit kommen würde….Denn ich bin ein sehr positiver Mensch….So Jetzt Schluss mit Seelenstriptease .

    Ich wurde mit meinem Bett zum OP Raum gefahren. Ich döste dahin. Als ich die Augen aufmachte war es sehr kühl nur spärlich beleuchtet. Es standen mehrere Betten vor mir und zwei neben mir und  keiner bewegte sich alles ruhig. Ich dachte also hab ich es nicht geschafft ich liege im Leichenschauhaus. Jetzt hob sich im Bett daneben eine Hand…. Ich musste grinsen…. Also doch noch nicht so weit….Weiter vorne sah ich eine Tür aufgehen . Das Bett vor mir wurde reingeschoben.
    Als Nächstes war ich dran. Zwei grünbekleidete  Männchen schoben mich rein. Ich sah meinen Arzt nicht, ich fragte ob ihn schon jemand gesehen hatte als der eine das verneinte wurde ich sichtlich nervös.. Der andere beruhigte mich und sagte wenn er eine OP hat dann ist er sicher pünktlich da…Ich war angegurtet und stand zugedeckt und nackt  im Vorraum des Operationssaal .Die Narkoseärztin war auch schon da …Aber noch immer keine Spur von meinem Arzt ich stand knapp vor einem Herzinfarkt…. Was sollte ich tun ??? Sagen dass ich die  OP abbrechen will ??? Zum Glück hörte ich von hinten eine bekannte Stimme und da kam auch schon mein Arzt in mein Sichtfeld . Er  sagte bins schon maskiert.. Ich musste Lachen und alle Nervosität fiel wieder von mir ab… Jetzt schaute ich neugierig zu dem Tisch rüber wo mein OP Besteck schon ausgebreitet war…..Wie im Baumarkt. Mein Freund hätte Freude damit gehabt….. Jetzt war ich relaxt und bereit. Die Narkoseärztin hielt mir die Atemmaske über den Mund ich spürte überhaupt nichts auf einmal begann sich alles zu drehen. Ich fragte ist das normal dass sich alles dreht.
    Dann hört ich noch ja das ist noooooooooo…… und jetzt ein Filmriss.
    Von der Ferne hörte ich jemanden reden atmen, bitte atmen… Ich brachte kurz um zu wissen ,dass es mich betraf. Ich probierte es bekam nicht viel Luft und hustete und atmete und hustete.. Ich wurde ins Aufwachzimmer geschoben. Ein Arzt schaute ob ich meine Zehen bewegen konnte. Ich hustete noch eine Weile. Und kam immer mehr zu mir. Danach wurde ich ins Zimmer zurückgeschoben. Jetzt nahm ich mein Handy und schrieb meinen Freund Angehörigen und Freunden dass ich alles gut überstanden hatte. Mein Freund ließ es sich nicht nehmen er besuchte mich noch am gleichem Tag. Er war überrascht wie gut es mir ging… Kein Wunder ich hing an drei Schmerzinfusionen und  hatte keine Schmerzen….. So fuhr er beruhigt heim….

    Orthopädie Station

    Am nächsten Morgen freute ich mich schon sehr auf mein Frühstück. Ich konnte mir zwischen vieren eines aussuchen. Das war ja besser als im Hotel….. grins
    Ich genoss es so richtig essen ohne Schmerzen….fantastisch…

    Das frische Semmerl war so knusprig. Die Butter so cremig, die Marmelade so fruchtig.
    Ich aß zwei Gebäck und trank 4 Tassen Kaffee.
     Später kam meine Physiotherapeutin.
    Sie fragte mich ob ich mich Aufsetzten will. Sie half mir und bald saß ich in meinem Bett. Sie fragte ob ich mich aufstehen draue . Ich nickte sie zog mir meine Hausschuhe an und ich stand das erste mal auf meiner neuen Hüfte hatte keine Schmerzen, ich fasste es nicht.
    Sie hielt mich so gut…

     Ich rief sofort meine Lieben an, die sich mit mir freuten.
    Das Essen war traumhaft, schmeckt alles  sehr gut man kann jeden  Tag zwischen vier Gerichten wählen. So ist wirklich für jeden etwas dabei.
    Ich freute mich schon auf meine Therapie.
    Wir übten das Aufstehen.
    Erst mal  mit gestreckten Füßen aufsetzten
    Dann muss mit dem gesunden Bein unter das Kranke fahren und jetzt vorsichtig aus dem Bett drehen….gar nicht so einfach aber mit ein wenig Übung kein Problem.
    Die ersten Schritte genoß ich so richtig , zwar mt Rollator aber was solls…. Ich konnte mich nach  Jahren wieder selbständig bewegen…. War ich erleichtert. Mein Arzt schaute bei mir vorbei und freute sich mit mir.
    Uns Hüftpatienten  wurde eingetrichtert nichts aufheben nicht bücken  nicht verdrehen sonst besteht die Gefahr ,dass die Hüfte raushüpft.
    Da kann man auch schon mal drauf vergessen…..
    So ging es mir. Mein Handy fiel runter ich bückte mich danach ohne nachzudenken.
    Auf  eimal  schrien eine Krankenschwerster und ein Pfleger im Chor.  Ich merkte dass es mich anging stand aber noch immer auf der Leitung.
    Erst jetzt begriff ich, was ich falsch gemacht hatte.
    Ich schaute vorsichtig zu meiner Hüfte runter und sah dass sich  bei meiner Wunde eine große Beule gebildet hat.
    Mit Panik in der Stimme brüllte  ich entsetzt Hilfe, Hilfe mein Hüftgelenk.  Der Pfleger lief  schnell zu mir und sagte ich soll bitte aufstehen. Ich schrie  ich kann nicht, mir ist die Hüfte rausgesprungen.   Jetzt war auch die Schwester bei meinem Bett sie hoben mich vorsichtig hoch und ich stand zitternd vor Angst auf meinem Bein. Ich hielt den Atem an aber ich spürte keinen Schmerz….. Es sah sich die Schwester die Beule an und meinte dass sei nur sehr geschwollen und ist nach dieser OP völlig normal. War ich erleichtert. Am zweiten Tag ging ich ohne Begleitung  aufs Wc und bat mir den Katheder zu entfernen. Am 3. Tag ging bekam ich den Drainageschlauch  raus und ich ging ohne Begleitung duschen.
    Die Schwester ermahnte mich auf die Infusionsnadel  aufzupassen, Ich nickte beim Ausziehen war ich sehr vorsichtig. Die Dusche tat so gut. Bei dieser Affenhitze bei über 30 Grad eine Wohltat.  Schwupp di Wupp hatte ich mein Nachthemd übergestreift. So  erfrischt ging ich stolz zu meinem Bett und freute mich sehr auf das Frühstück. Ich blickte auf den Boden. Da war ein komischer roter Fleck. Er sah aus wie Blut. Von wo kommt der denn her ? Es tropfte und tropfte jetzt registrierte ich erst, dass es von mir kam.
    Ich rief nach der Schwester die zufällig im Zimmer stand. Sie sah den Fleck riss mir das Nachthemd vom Leib. Wo die Infusionsnadel war spritze das Blut wie ein Springbrunnen.. Das Bett, der Boden,  ich und die Krankenschwester waren voll davon. Sie drückte drauf um die Blutung zu stillen, das funktionierte nicht, sie sagte zu mir ich soll fest draufdrücken. Sie holte schnell einen Druckverband, den ersten schwemmte es förmlich weg. Da ich das maximale An Blutverdünnung wegen meines Schlaganfalles bekommen hatte, kein Wunder……Inzwischen war der Pfleger auch zur Stelle und zu zweit schafften sie es mir den Druckverband anzulegen. Ich meinte da schaut es aus wie beim Kettensägenmassaker… Die Schwester sagte : na ja die Entfernung der Venennadel haben sie uns erspart „  Wir sahen uns an und mussten Lachen.  Ich ging  nochmals Duschen die Schwester auch. Der Putztrupp reinigte das Zimmer. Ich entschuldigte mich dann dafür.  Die Schwester meinte nur freundlich das ist kein Problem sie haben es ja nicht absichtlich gemacht.
    Mir ging es jeden Tag besser und das beste -- hatte keine Schmerzen….
    Dass ich das alles so schnell schaffte erstaunte das ganze Personal- mich am allermeisten. Eigentlich wäre geplant gewesen ca 10 Tage auf der Orthopäde.
    Ich kam bereits nach 5 Tage auf die eigene Remobilisierungsabteilung des Krankenhauses.
    Da man erst 6 Wochen nach der OP auf  Reha fahren darf, war ich sehr dankbar über diese Lösung. Da ich ich tagsüber alleine zuhause bin und die Sturzgefahr sehr hoch ist.
    Ich war schon gespannt was mich erwartet.

    Remobilisierung

    Als ich aufs Zimmer kam wurde ich sehr herzlich empfangen.
    Das ganze Personal vom Arzt bis zur Putzfrau  supernett und zuvorkommend.
    Man fühlt sich dort sehr gut aufgehoben und fast wie zuhause… Es gibt dort keinen der schlecht gelaunt ist man sieht nur freundliche Gesichter.Ich habe noch nie ein solches Krankenhaus erlebt. Ich dachte in jedem Wiener Krankenhaus ist man eine Nummer, ganz das Gegenteil ist der Fall …
    Ich fasste das nicht . In den Krankenhäusern die ich bis jetzt kennen lernte gab es fast auf jeder Station ein Beißzangl ( eine mürrische Schwerster die sich selbst zuwider ist ). Oder einen Arzt der ungehalten ist.  So eine sucht man in Speising vergebens. Ich bewunderte oft wie geduldig sie bei oft sehr schwierigen Patienten waren. Sie erklärten wenn nötig alles so oft, bis der Patient es verstand. Es fiel nie ein ungeduldiges Wort.

    Meine zwei Bettnachbarinnen waren einfach super so viel gelacht habe ich selten.  Es handelte sich um eine Russin sie war Ende 70 und eine Wienerin Mitte 80.Wir hatten so viel Spaß es war sensationell. Ich konnte jetzt am Gang schon kurze Strecken ohne Begleitung - natürlich mit Rollator gehen. Das wurde aber immer problematischer da sich meine Hände wegen meines Schlaganfalls so verkrampfen, dass meine Hände und Schultern immer mehr schmerzten. Da musste so schnell wie möglich eine Lösung her.
    Ich schaute ins Internet und fand einen geeigneten Rollator. Er hatte keine Griffe zum anhalten, sondern eine Stange wie ein Einkaufswagen, er ist  schmal passte also durch jede Tür  und die Bremse ist oben an der Stange. Er ist zusammenklappbar  . Es  ist halt ein Zimmer Rollator. Aber für draußen brauche ich ihn nicht Also perfekt für mich.   Ich bestellte ihn sofort und ein paar  Tage später stand er in meinem Zimmer. Die Ärzte und Therapeuten waren genauso gespannt wie ich, ob das klappt…… Und wie es klappte.
    Ich fuhr viel besser damit da meine Schultern nicht mehr so schmerzten.
    Ich absolvierte gewissenhaft meine Therapien ich bekam. Physiotherapie da wurden mir  Übungen zum Muskelaufbau gezeigt.  Ergotherapie wurde ich auf die verschiedensten Hilfsmitteln hingewiesen die mir daheim den Alltag erleichtern. Obwohl ich das meiste schon kannte war es sehr interessant. Ich hatte schon vor meiner OP eine WC Erhöhung , einen Badewannenlift und Polster auf den Sesseln zum höher sitzen, da ich vor Schmerzen gar nicht anderes mehr konnte. Aber ein paar sehr nützliche Dinge kannte ich noch nicht.
    Wie man zb  einen  langen Schuhlöffel zum  Türen schließen verwenden kann. Den Haken vom Löffel hängt man bei beim Türgriff ein und zieht damit die Tür zu das klappt wunderbar ich habe mir einen Schuhlöffel mit integriertem Sockenanzieher gekauft. Klappt perfekt den findet ihr auch in Produktbewertungen.
    Die Zange die ich bei meinen Produktbewertungen eingestellt habe, ist ein Multitalent. Nicht nur Dinge aufheben. Sondern es funktioniert auch zum an und ausziehen von Schuhen und ausziehen von Socken.
    Diese zwei Produkte geben mir ein sehr großes Maß an Selbständigkeit zurück….
    Bei der Stromtherapie wurde Muskelaufbau mit Schwellstrom gemacht und Schmerztherapie. Es funktioniert sehr gut darum habe ich mir das Homegerät gekauft ihr findet es auch in meinen Produktbewertungen. Ich fühlte mich sehr wohl bei dem guten Essen und der guten liebevollen Betreuung kein Wunder.

     Einen Schatten warf es dann aber als meine russische Bettnachbarin heim ging. Da kam eine andere Patientin in unser Zimmer .
    Sie meinte sie sei von einem anderen Krankenhaus transferiert worden. Da dort kein Quarantänezimmer frei war und sie darum auf unserer Station einige Zeit isoliert war. Jetzt wurden meine Wiener  Bettnachbarin und ich neugierig und fragten wieso.
    Sie meinte sie hätte einen Krankenhauskeim gehabt. Die Wienerin und ich erstarrten und sahen uns entsetzt an. Denn dieser Keim ist sehr gefährlich. Mich bringt wirklich so schnell nichts aus der Ruhe, aber jetzt kroch die Angst in mir hoch. Meine Vernunft sagte mir natürlich der Keim ist ausgeheilt sonst hätten sie die Frau sicher nicht  zu uns gelegt.  Jetzt stieg Panik in mir auf .Die Wienerin beobachtete mich von der Seite sie kannte mich  nur sehr cool und meine Panik  übertrug sich jetzt auch auf sie.
    Wir lagen beide im Bett zugehüllt bis über die Nasenspitze und das bei Außentemperatur von  37,5 Grad. Wir waren wie gelähmt. Ich fing trotz Hitze zu zittern an und malte mir in den schrecklichsten Farben aus was alles passieren könnte. Ich stand kurz vor einer Panikattacke. Ich sagte zu mir. „ jetzt reiß dich zusammen bevor deine Nachbarin einen Herzinfarkt bekommt. „.  Also setze ich mich aufs Bett . Versuchte ein Lächeln das mir nicht so recht gelang. Und wartete bis unsere neue Nachbarin im Wc verschwand.
    Jetzt beratschlagten die Wienerin und ich was wir tun sollten. Wir einigten uns darauf einer Schwester zu läuten die kam auch sehr schnell. Und beruhigte uns der Keim sei schon ausgeheilt, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, sie fragte ob wir mit der Ärztin sprechen wollen wir nickten im Takt. Sie kam kurz später und erklärte uns das gleiche noch mal.
    Aber so eine Panik sperrt sich gegen jede  Vernunft.
    Also so suchte ich im Internet wie man sich vor dem Keim schützen kann. Das beste alles zu desinfizieren was mit der Infizierten Person in Verbindung kommt sowie Bad Wc Türschnallen. Die stärkste Ansteckungsquelle aber ist die Tröpfcheninfektion sprich Husten oder Niesen. Wir saßen nächsten morgen alle beim Frühstück . Auf einmal hustete die neue Patientin in die Richtung der Wienerin gleich darauf nieste sie auf mein Teller .Wir beide gingen instinktiv in Deckung, bekamen beide eine Ladung ab denn die Frau hatte es nicht für nötig gehalten sich die Hand vor den Mund zu halten. Wir waren beide so geschockt und gingen sofort Gesichtwaschen…. Ich aß ab jetzt nur noch bei meinem Bett
    Vor jedem Bett hing ein Desinfektionsspray. Ohne diesen sah man uns nicht mehr. Er war unser ständiger Begleiter. Wir besprühten alles die WC Muschel , die Waschmuschel die Haltegriffe, die Türschnallen. Den Badesitz das Waschbecken die Türschnalle. Einmal vergaß ich auf der Wc Brille mit Wasser zum Nachwischen. Ich setze mich drauf das brannte wie die Hölle autsch das tat weh. Ich sah mich danach in den Spiegel mein Popo war dunkelrot er sah aus wie ein Pavianhintern…. Ich musste schallend lachen und dachte. „ Recht geschieht dir….Als ich es der Wienerin erzählte zerkugelten wir uns vor lachen…. Wir beschlossen uns nicht länger verrückt machen zu lassen. Hängten die zwei fast leeren Desinfektionsflaschen wieder auf das Bettende.
    Wir hatten zwar keine Angst mehr aber das ungute Gefühl blieb. Als nach meine Wiener Bettnachbarin heimging wurde es sehr fad für mich. Am übernächsten Tag kam eine alte Dame die ich gleich ins Herz schloss. Sie wirkte so zerbrechlich und rührte mich sehr. Ihre ruhige liebe Art mochte ich, dass ich ein paar Tage später heimfuhr, das gefiel ihr nicht. Ich hätte sie am liebsten in meinem Koffer gepackt und wäre mit ihr heimgefahren, als wir uns verabschiedeten weinte sie. Ich drückte sie fest an mich. Sie tat mir so leid. Wir haben uns zwar nur ein paar Tage gekannt aber ich hab sie ganz fest in mein Herz geschlossen.
    Und so fuhr ich 4 Wochen nach meiner OP heim.
    Ich bin meinem Arzt so dankbar er hat mir nicht nur eine wunderbare Hüfte eingebaut er hat mir ein neues Leben geschenkt.
    Das Krankenhaus Speising  setzt andere Dimensionen an Menschlichkeit. Ich bin sehr froh ,dass ich das erleben durfte.

    Ich komme zuhause super zurecht. Ich habe zwar noch immer Angst , dass ich stürze das könnte katastophal enden. Aber ich werde immer sicherer.  Und freue mich schon sehr auf meine Reha die in ein paar Tagen beginnt.

    So meine lieben Leser ich melde mich wieder nach der Reha… mal schauen was ich dort alles erreiche….. bis bald  eure Gaby