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    im Krankenhaus

    Neurostation

    Wie ich in meinem Beitrag mein persönliches Weihnachtswunder schrieb, wurde ich am 7. Jänner wegen Abklärung  meiner höllischen Schmerzen auf der Neurostation eingewiesen.
    Auf der selben  Station lag ich auch schon vor über 30 Jahren gleich nach meinem Schlaganfall. Diese Station hatte ich in sehr guter Erinnerung, darum ging ( bzw rollte mit meinem Rollstuhl ) mit gutem Gefühl  rein. Mich begrüßte mein Lieblingsneurologe ( siehe Weihnachtswunder ).

     

    Das freute mich sehr.
    Am Tag fühlte ich mich sehr wohl, ich hatte viele Untersuchungen, in denen man den Grund für meine Schmerzen suchte.
    Meine Schmerztabletten wurden mehrmals umgestellt.
    Die Gerichte  schmeckten einfach  köstlich man konnte täglich zw drei Menüs wählen. Da da das Essen  sehr reichlich ist und mir öfters zuviel war, packte ich was übrig blieb auf meinem Rollstuhl, .hielt mich hinten an  und beförderte es zu meinen Bettnachbarn, die noch Hunger hatten. Als mich eine Krankenschwester dabei fragte sie erstaunt was ich da mache. Ich grinste breit und meinte Essen auf Rädern. Ihr gefiel das so, dass sie schallend lachte. .Am nächsten Tag sprachen mich andere Krankenschwestern drauf an. Sie fanden das alle sehr amüsant.
    Ich fühlte mich dort gut aufgehoben.
    Nachmittags bekam ich Besuch und dadurch verging die Zeit tagsüber sehr schnell.
    Alle redeten von Frau Holle
    Ich konnte mir nicht vorstellen wer oder was damit gemeint ist, bis ich es selbst sah.
    Mein Freund und ich saßen im Aufenthaltsraum ich trank Kaffee wie immer, als mir am Nebentisch ein Mann auffiel, er hatte einen Fuß auf den Tisch gelegt und begann seine Pyjama Hose zu zerreißen.
    Ich wartete auf die Reaktion der Schwestern sie lächelten, waren überhaupt nicht böse und ließen ihn werken.
    Danach zerpflückte er seine Windelhose und begann mit den Wattebällchen  auf die Wand zu schießen. Immer und immer wieder. Ihr könnt euch nicht vorstellen ,wieviel Watte in einer Windelhose drinnen ist. Am Schluss war der ganze Boden mit Wattebällchen bedeckt. Es schaute fast aus wie Schnee, darum sein Spitzename Frau Holle, er lachte ihm gefiel es und uns auch.
    Nach dieser Aktion wurde alles weggeräumt. Er war zufrieden, keiner verlor ein Wort darüber. So äussert sich ein Schlaganfall bei jedem anders.
    Ich bewundere die Schwestern und Ärzte für ihre große Geduld und liebevolle Art mit diesen armen Menschen umzugehen.
    Vor den Nächten graute mir.
    Ich wusste ja schon im Vorfeld was auf mich zukommen könnte, denn auf dieser Station liegen meistens sehr  schwere Fälle so wie Alzheimer Patienten  Menschen mit den versch. Nervenleiden und natürlich Schlaganfälle. Das sind überwiegend sehr alte Menschen. Ich war mit meinen 55 Jahren wieder die Jüngste genauso wie vor über 30 Jahren….. Grins. Da ich alte Menschen sehr mag und sie mich auch habe ich kein Problem mit ihnen. Aber dieses Mal kam ich fast an meine Grenzen..
    Ich bekam ein fünf Bettzimmer zugewiesen.
    Als ich reinkam fiel mir sofort eine sehr alte Frau auf, die beim Fenster in ihrem  ihr Bett lag .
    Ihr gings wirklich sehr schlecht. ( Diagnose Alzheimer ) von Alzheimer Patienten kenn ich nur zwei Typen die einen sind sehr agressiv und die anderen lieb und eher  ruhig.
    Sie gehörte zu den Ruhigen. Ich bekam das Bett neben ihren.
    Sie lag da den Mund halb offen und schlief.
    Meine Bettnachbarin auf der  anderen Seite hatte vor kurzen einen Schlaganfall. Bei ihr war das  Sprachzentrum betroffen. Sie konnte zwar schon wieder reden, aber sie verwechselte vieles. Zb wenn ihr der Kopf weh tat zeigte sie auf ihren Popo. Oder wenn sie  Fuß  meinte hob sie ihre Hand .  Ihr fielen Jahreszeiten Namen usw nicht ein Das ist normal bei Schlaganfällen das hatte ich anfangs auch. Wir beide hatten viel zu lachen.
    ..Ich fürchtete mich vor den Nächten denn ich schlafe normalerweise bei offenem Fenster ohne Heizung, mir ist immer heiß.
    Ich bin ein Nachtmensch und geh nie vor 24 Uhr schlafen und ich brauche meine Ruhe.
    Das alles gibt’s im Krankenhaus nicht.
    Man kann die Fenster nicht öffnen, es gibt nur Klimaanlage. Es ist nachts sehr warm im Zimmer, da die alten Damen  leicht frieren .
    Mit Absprache der Patienten kann man lange fernsehen, aber meine Bettnachbarn wollten spätestens um 9 den Fernseher ausgeschaltet haben und schlafen. Von Ruhe konnte ich nur träumen.
    Meine Nächte gestalteten sich so.
    Der Fernseher wurde abgeschaltet.  Ich drehte mich von einer Seite auf die andere.
    .Mir war sooo heiß ich zog mich bis auf die Unterhose aus deckte mich ab, aber es half nichts. In der ersten Nacht zog ich mein Schlafshirt wieder an, nahm mir ein paar Magazine  schnappte mir den Rollstuhl hielt mich daran fest und ging ins Bad.
    Dort las ich bis zwölf Uhr , legte mich danach wieder ins Bett und  versuchte  zu schlafen. Als ich gerade einschlief fing meine Schlaganfallnachbarin an im Schlaf zu reden, nach mehreren Pscht meinerseits, war sie still. Als ich grad wieder einschlief fing sie wieder an  zu reden. Ich setzte die Kopfhörer auf und drehte die Musik auf laut.
    So jetzt gings, glaubte.ich---  um halb  Zwei fiel ich  in einen leichten Schlaf…. Kurz später begann sie zu schreien. Mich hätte schon gleich der Schlag gertroffen. Ich riss mir die Kopfhörer runter und hörte , dass sie nach ihrem Mann schrie.
    Der Schwester wollte ich auch nicht belästigen  - sie waren im Dauereinsatz..
    Mich packte die Wut und schrie mit tiefer verstellter Stimme hier ist den Mann halt endlich deine Klappe.. Das half, sie sprach nicht mehr, aber dafür begann sie zu schnarchen-- soo laut ich konnte wieder nicht schlafen. Um Vier Uhr  sah ich sank ich in einen unruhigen Schlaf, alle  zehn Minuten schaute ich  auf die Uhr. Um ca fünf Uhr schlief ich tief und fest . Um 6 Uhr weckte die Schwester uns auf zum Blutdruckmessen.
    Als ich meiner Bettnachbarin am nächsten Tag alles erzählte, lachten wir beide darüber.
    Ich dachte ärger kanns nicht mehr werden. Das sollte man nicht sagen, denn ärger geht immer .Das sollte ich in den nächsten Nächten erfahren.
    Die Alzheimerpatientin bekam jeden Tag  Besuch von einer ihrer zwei Töchter ich verstand mich mit einer besonders gut und versprach ihr, auf ihre Mutter zu schauen. Das  machte ich wirklich gern weil, mir diese alte Frau sehr leid tat und ich sie sehr mochte.
    Am Tag war sie schon sehr unruhig. Da sie sich fast nicht verständigen konnte war es sehr schwierig rauszufinden was sie wollte. Ich hab es mit ihr so gemacht sie brauchte bei ja nur nicken und bei nein den Kopf schütteln.
    Zb haben sie Schmerzen ? Oder ist ihnen heiß ? soll ich sie abdecken ? usw. wenn sie Durst hatte merkte ich es daran, dass sie mit der Zunge über ihre Lippen fuhr.. Wenn man ein wenig aufmerksam ist,  kann man sehr gut helfen.
    Am Tag machte mir das überhaupt nichts.
    Aber dann kamen die Nächte und die waren für mich sehr strapaziös, da ich selber genug Schmerzen hatte.
    Der Fernseher wurde abgedreht kurz  darauf wurde die alte Frau sehr unruhig. Erst war ihr heiß ich richtete mich mühselig auf deckte sie ab. Ein paar Minuten später wimmerte sie  und streckte die Hand in meine Richtung ich stand auf und deckte sie wieder zu.
    Nach 10 mal aufstehen konnte ich nicht mehr. Meine Schmerzen wurden übermächtig. Ich beschloss mich schlafend zu stellen.
    Das war ein Fehler sie versuchte über das niedrige Gitter ihres Bettes zu klettern.
    Na da war ich schnell in der Höhe, ich wollte ihre Hand vom Gitter lösen, woher sie die Kraft hatte war mir schleierhaft.
    Sie zog mich halb durchs Gitter und wimmerte ich soll sie raussetzten sie will nach Hause.
    Ich erklärte ihr, dass sie nur noch ein paar mal schlafen muss und dann Heim darf beruhigte sie sich wieder.
    Jetzt  bekam sie Durst ich läutete der Schwester die kam und gab ihr etwas zu trinken.
    Da Alzheimerpatienten alles sehr schnell vergessen, begann das alles ein wenig später wieder alles von vorne abdecken zudecken, über das Gitter kraxeln ich pflückte sie wieder herunter  .usw
    So ging es Nacht für Nacht.

    Nach einigen neurologischen Untersuchungen und Blutabnahmen, kam man der Ursache meiner Beschwerden immer näher ein Nerv in meiner Leiste ist beschädigt und ein Bluterguss im Gelenk verursachte große Schmerzen. Um ganz sicher zu gehen wurde noch ein Röntgen meiner Hüfte angeordnet. Denn nur beim normalem Röntgen sieht man die Abnützungen genau. Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl und das erwies sich als richtig der Arzt sagte mir dass meine Hüfte schon so kaputt ist dass ich eine Neue brauchen werde.
    Ich fiel aus allen Wolken denn wie bei mir nach der OP die Muskeln aufgebaut werden ist mir schleierhaft, da ich jetzt schon fast keine mehr habe….Ich weiß echt nicht ob und wie ich das schaffen soll.. Das wird eine meiner größten Herausforderungen meines Lebens. Mal schauen……
    Ich halte euch auf alle Fälle am laufenden.
    Was glaubt ihr was ich als erstes tat als ich heimkam ?
    Ganz genau  ich richtete mir einen guten Kaffee her trank ihn genüsslich und legte mich danach enspannt  ins Bett. Dank der Medikamentenumstellung mit weniger  Schmerzen --war das angenehm. Es war kalt und ruhig und ich schlief den ganzen Nachmittag  sooo gut.. War das herrlich.
    Ich hatte ein solches Schlafdefizit, dass ich  die erste Nacht 12 Stunden durchschlief  und dann noch den halben Tag.